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Angst-Börsenmonat September: Kommt nach den Hochs der tiefe Fall? - finanzen.net

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• September traditionell schwächster Börsenmonat
• Aktienrally bekam zuletzt einen Dämpfer
• 2020 bleibt unberechenbar

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Der Aktienmonat September hat traditionell wenig Erfreuliches für Anleger im Gepäck: Der Frühherbst-Monat gilt performancetechnisch im historischen Rückblick als der schwächste des Jahres. Bestätigt sich diese Regel auch in diesem Jahr?

Rally könnte Opfer fordern

2020 war bisher ein außergewöhnliches Börsenjahr. Nach dem Corona-bedingten Crash der Aktienmärkte im März kam es überraschend schnell zu einer Aufholjagd, die insbesondere in den Sommermonaten erneut Fahrt aufnahm und sogar neue Rekordstände an den Märkten mit sich brachte.

Dabei hat sich am fundamentalen Wirtschaftsumfeld wenig verändert: Zwar fluten die internationalen Notenbanken die Märkte massiv mit Liquidität und auch Regierungen weltweit haben umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Folgen der Corona-Pandemie auf Bevölkerung und Wirtschaft abzumildern, dennoch zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen, eine globale Rezession konnte nicht verhindert werden.

Ungeachtet dessen zeigen sich Anleger vermehrt optimistisch, die Euphorie trieb die Märkte zwischenzeitlich in den USA und Teilen Europas auf neue Rekorde. Doch auf Euphorie folgt häufig Ernüchterung: Je höher die Börsen steigen, umso tiefer können sie auch fallen - auch vor dem Hintergrund, dass im September traditionell für Marktteilnehmer ohnehin wenig zu holen ist.

Die Sommerrally könnte also Opfer fordern - besonders in den Segmenten, die zuletzt heiß gelaufen waren - bei Techwerten etwa oder im Medizinbereich. Erste Tendenzen dafür zeigten sich pünktlich zum Monatsstart: Die Wall Street erlebte am Donnerstag den schlimmsten Tag seit Juni, insbesondere Techwerte mussten massiv Federn lassen. Auch am deutschen Aktienmarkt hat der Monatsstart Spuren hinterlassen: Der DAX ist auf Monatssicht im Minus, wenn die zwischenzeitlich deutlicheren Verluste auch inzwischen etwas abgefedert werden konnten.

2020 ist unberechenbar

Ob dies aber bedeutet, dass der September, der im historischen Rückblick tatsächlich der schwächste Börsenmonat ist, auch 2020 eine Enttäuschung für Anleger werden wird, ist schwer vorauszusagen. Schließlich hätten wohl die wenigsten Börsenteilnehmer im März erwartet, dass der Corona-bedingte Stillstand von Wirtschaft und öffentlichem Leben in weiten Teilen der Welt an den Märkten bereits ein halbes Jahr später abgehakt ist und kaum noch eine Rolle zu spielen scheint. Die Währungshüter, die die Rally durch ihre fiskalpolitischen Maßnahmen befeuert haben, stehen weiter bereit, entsprechend zu reagieren, was zur Beruhigung auf Seiten vieler Marktteilnehmer beiträgt.

Und auch die Tatsache, dass der Aufwärtstrend der vergangenen Monate einmal mehr von den Techwerten getrieben wurde, bei denen Experten bereits seit Jahren eine Blasenbildung erkannt haben wollen, spricht nicht unbedingt dafür, dass die Märkte im September einen Ausverkauf erleben werden. Schließlich hatten sich gerade die US-amerikanischen Techriesen aber auch Tesla und Co. von möglichen Sorgen um eine Überbewertung vollkommen unbeeindruckt gezeigt.

Dennoch gibt es Marktexperten, die dem schwächsten Börsenmonat des Jahres mit Vorsicht begegnen. Samuel Stovall, Chief Market Strategist bei CFRA, hatte etwa zuletzt vor einem möglichen Ausverkauf im September gewarnt. Und auch James Paulsen, Chefinvestitionsstratege der Leuthold-Gruppe,sieht einen möglicherweise harten Börsenmonat auf Anleger zukommen.

Börsenjahr mit vielen Überraschungen

Was genau Marktteilnehmer nun in diesem Monat erwarten können und müssen, bleibt unklar. Fest steht: 2020 ist außergewöhnlich, nicht nur die Corona-Pandemie hat die Märkte stark erschüttert, auch der Ölpreiseinbruch und die Goldrally dürften vielen Anlegern noch in sehr guter Erinnerung sein.

Solange die Notenbanken bereit stehen, um im Falle von Corona-Sorgen mit monetären Maßnahmen in den Markt einzugreifen, dürfte zumindest dieser Punkt Anleger weniger belasten - die Rally könnte also weitergehen. Zudem könnten auch FOMO-Effekte die Märkte weiter antreiben, nachdem sich die alte Börsenweisheit "Sell in May and go away" für diejenigen, die sich daran gehalten und ihre Investments im Mai stillgelegt oder reduziert haben, als fataler Rat erwiesen hat. Der zweite Teil der Börsenweisheit: "Remember to come back in September" könnte möglicherweise zusätzliche Anleger in die Märkte holen, die angesichts der überaus positiven Performance Angst haben, einen Börsenhype nicht mitnehmen zu können.

Alles in allem wird klar: 2020 ist unberechenbar, die Marktentwicklung in diesem außergewöhnlichen Börsenjahr ist alles andere als voraussehbar. Anleger sollten sich vor diesem Hintergrund mit entsprechenden Strategien nach unten absichern und ihr Depot entsprechend diversifizieren. Ein Rat, der übrigens in jedem Börsenjahr Sinn macht.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Victor Moussa / Shutterstock.com, Pisit.Sj / Shutterstock.com




September 08, 2020 at 09:02AM
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